Danielle Zimmermann zur Eröffnung der gleichnamigen Austellung in der Galerie von Braunbehrens, Stuttgart, 2022

wishful thinking

Herausgeber(in): Frank Molliné

Das Kunstschaffen von Danielle Zimmermann zeichnet sich durch einen charakteristischen, unverwechselbaren Stil aus, der sich als hoher Wiedererkennungswert in ihrem vielgestaltigen wie Gattungsgrenzen übergreifenden Gesamtwerk niederschlägt. Ihre eigens entwickelte Ausdrucksweise verfolgt die 1974 in Hechingen geborene Künstlerin einerseits konsequent. Andererseits hat sie, angetrieben durch ihren Hang zum experimentellen Arbeiten und Ausprobieren verschiedenster Ansätze, die Bandbreite ihrer abstrahiert-figurativen Bildsujets, ihr Material-, Farben- und Formenvokabular sowie die angewandten Techniken fortwährend ausgelotet und ausgebaut.

Die in Stuttgart lebende Künstlerin ist ausgestattet mit einem unersättlichen Ideenreichtum, einer unerschöpflichen Kreativität und einer unaufhörlichen Experimentierfreude. Indem sie sich den im Netzzeitalter unaufhörlich “aufpoppenden” Bildern unserer allgegenwärtigen Medienwelten annimmt, gelingt es ihr, neue, immer wieder überraschende Bezugsfelder zu eröffnen und diese buchstäblich mit Farbe, sprich mit Emotionen, zu füllen. Damit ist es ihr gelungen, sich in den zurückliegenden Jahren nicht zu wiederholen, sondern sich immer wieder neu zu erfinden, womit sie sich auf dem Parkett der südwestdeutschen Gegenwartskunst zu einer bei Publikum und Sammler:innen beliebten sowie von Kritiker:innen geschätzten, vielfach in Galerien und musealen Institutionen vertretenen und regelmäßig präsentierten jungen, künstlerischen Position etabliert hat.

Im vorliegenden Ausstellungskatalog anlässlich ihrer zweiten Einzelpräsentation in der Stuttgarter Galerie von Braunbehrens hat Danielle ein Gesamtkonzept erstellt, in dem sie sich wie gewohnt treu bleibt und zugleich neue Facetten ihres Kunstschaffens präsentiert. Wie in der Überschrift zur Ausstellung “wishful thinking” angedeutet wird, hat sie sich (wohl auch getriggert durch die akute Weltlage) einem sehr spannungsvollen Themenkomplex, namentlich dem tief im Menschlichen angelegten Trieb zum “Wunschdenken” gewidmet. Bildtitel wie “Ekstase”, “good moods”, “Deluxe” oder “thank you - have a nice day” sind ursprünglich den Warenwelten entlehnt und erwecken in uns folgerichtig wohlige Gefühlswallungen, wohlwollende Gedankengänge und eine und um warme Grundstimmung. (Corinna Steimel)