TED GREEN - Schwarz und Weiß ist kein Beweis

Herausgeber(in): Frank Molliné

Ted Green erschafft Bilder, die er zurecht der Kategorie gegenstandslose Malerei zuordnet. Im Gegensatz zur abstrakten Malerei geht es ihm nicht darum, einzelne individuelle Merkmale zu Gunsten der Darstellung des Wesentlichen wegzulassen, sondern Malerei auf seine grundlegenden Eigenschaften zurückzuführen. Denn prinzipiell ist Malerei nichts anderes als Farbe, die auf einen Bildträger aufgebracht wurde. Bei allen Künstlern erhält der Zufall eine werkbestimmende Funktion, fügt sich jedoch auch in das Regelsystem ein, das die Künstler individuell festgelegt haben. Marcel Duchamp wählt drei Seile, Jean Arp eine große Anzahl Papierschnipsel und Ted Green komplexe Multiple-Choice-Tabellen. Green ist also keineswegs der erste Künstler, der sich das Prinzip des Zufalls zu eigen gemacht hat. Der Reiz seiner Bilder liegt auch weniger in der Originalität des Verfahrens als in seinem Umgang damit. Indem Green jede inhaltliche Anknüpfung vermeidet, delegiert er die Verantwortung für eine mögliche Bedeutung des Bildes an den Betrachter. Der sieht sich mit einer komplexen Fragestellung in Form eines Bildes konfrontiert. (Ronja Friedrichs) Ted Green, 1963 in Hermosa Beach, Kalifornien /USA, geboren, studierte ab 1990 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Malerei und war 1996 Meisterschüler bei Prof. Markus Lüpertz. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Das Buch ist anlässlich der Ausstellung „TED GREEN – Schwarz und Weiß ist kein Beweis“ in der Galerie von Braunbehrens, Stuttgart, erschienen.