Sami Lukkarinen: Albrecht, Marilyn and I

Herausgeber(in): Frank Molliné

Sami Lukkarinen (1976 in Jyväskylä, Finnland, geboren) beschäftigt sich in seiner Malerei seit vielen Jahren intensiv mit der Darstellung von Gesichtern. Sein Interesse weckte die viral sich ausbreitende Selfie-Manie. 

In den sozialen Netzwerken findet Sami Lukkarinen zuerst sein Ausgangsmaterial in den briefmarkengroßen Porträts, die die User von Facebook an ihr Profil heften oder besser deren verschlüsselte Version. Aus Gründen der Wahrung von Persönlichkeitsrechten ist es nicht möglich, diese kleinen Selbstporträts hochzuladen und zu vergrößern. Sobald man eine größere Darstellung wählt, verpixelt die Fotografie, das Gesicht verwandelt sich in kaleidoskopartige Farbflächen und wird damit unkenntlich.  

Sami Lukkarinens Malerei setzt die Porträts in ihrer digitalen Unschärfe in große und mittelgroße Malereien um. Die Unschärfe der Farbfelder in den thumbnailgroßen Selbstporträts resultiert aus der extremen Vergrößerung, die dann in der malerischen Umsetzung, in ein Format von bis zu 200 x 160 cm, ausgeglichen wird. Auf diese Weise werden die Gesichter und Posen recht gut wieder sichtbar. 

Sami Lukkarinen schafft es mit großem Können, Gesichter auf die Leinwand zu übertragen, ohne in der Virtuosität der Handhabung der Materialien allein aufzugehen. Seine Bilder verhalten sich nicht nur zu ihrem Gegenstand, sondern auch zu dessen Verwendung in sozialen Netzwerken analytisch. (Christian Gögger)

Der neue Katalog „Albrecht, Marylin and I“ erscheint in der Galerie von Braunbehrens im Imprint des Gatzanis Verlags.