Georg Küttingers Werk zeichnet sich durch den ganz subjektiven Gebrauch von Fotografie aus, die sich weit von der Naturdokumentation entfernt hat. In seinen Bildern wurde die realistische, abbildhafte Verwendung der Fotografie von einer autonomen, abstrakt fotografischen Bildgestaltung abgelöst. Mit Fotoapparat und technischer Bildbearbeitung entstehen neue Landschaften, bestehend aus über 100 Aufnahmen des Motivs aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen.
Die zunächst aufgenommenen Bilder sind Material und werden für eine Reflexion über die scheinbare Wirklichkeit und ihre Widerspiegelung im fotografischen Bild und den veränderten Gebrauch des fotografischen Prozesses selbst genutzt. Die Landschaftsbilder sind keine Dokumentationen. Der Künstler erinnert eher an scheinbar bekannte Motive, die durch seine Überarbeitungen eine neue Dichte, eine neue Vielfältigkeit erhalten haben. Sie erscheinen real, sind jedoch nirgendwo in exakt dieser Form zu finden. Die Fotografie ist der Erinnerung näher als jedes andere künstlerische Medium. Fotografie und das Erinnerte sind stark abhängig von dem Vergehen der Zeit. Diese Vergänglichkeit hat sich in die Arbeiten von Georg Küttinger sichtbar eingelagert und eine visuell überzeugende Form gefunden.
Küttinger stammt aus München und hat an der TU sein Architekturstudium absolviert. Seit 1995 arbeitet er mit Fotografien .