Freiheit des Schönen. Willi Siber

Herausgeber(in): Frank Molliné

„Es gibt kaum einen festeren Körper – stahlhart“, beschreibt Willi Siber den Stahl, mit dem er sich ab 2011 mit neuen Werkzeugen und technischen Herausforderungen auseinandersetzt. Sich frei zu fühlen im Umgang mit der Tradition, den Materialien und Herstellungsverfahren, mit Farbe und Form, mit dem eigenen Anspruch und dem, der von außen an ihn herangetragen wird, ist für ihn selbstverständlich. Die sinnliche Erfahrung des Alltäglichen, die in diesen Worten Willi Sibers zum Ausdruck kommt, hat seinen gesamten künstlerischen Werdegang geprägt. Sinnliches Erkennen steht bei Siber vor rationaler Erkenntnis: „Mein Kopf will Klarheit, mein Herz aber diskutiert nicht,“ sagt er an anderer Stelle. Dass sein Blick dabei weiterhin am Beiläufigen, Unspektakulären hängenbleibt, ist Teil des künstlerischen Konzepts. Vor allem jetzt, in der Zeit nach 2010, dient die Farbe im Werk von Willi Siber der Materialveredelung, die damit das Ausgangsprodukt in eine andere Wertigkeitsebene übersetzt. Sie veredelt das krude Material, lässt die Arbeiten erhaben und sehr ästhetisch wirken. „Sie haben fast schon etwas Heiliges an sich, weil sie so entrückt wirken.“Der Kunstband "Freiheit des Schönen" erscheint im Rahmen der gleichnamigen Austellung in der Galerie von Braunbehrens in Stuttgart. (März 2020)