Camouflage Reloaded

Herausgeber(in): Frank Molliné

Konrad Winters Bilder sind mit Autolacken auf Aluminium gearbeitet und in leuchtenden Farben angelegt. Sie glimmen nach, wie wenn man die Augen zumacht und glaubt, da sei noch ein blasses Blitzen hinter dem Augenlid. Steht der Betrachter unmittelbar vor dem Werk, so erkennt er lediglich scharf voneinander abgegrenzte Farbflächen. Erst mit Abstand erschließt sich der Bildinhalt. Aus der Nähe betrachtet wirken die Bilder abstrakt, mit einigem Abstand fast real, wie eine Fotografie. Daraus resultiert der Name seiner Werkreihe „Getarnte Bilder“. 

Im Band „Camouflage Reloaded“ geht es um Städte und Stadtleben; dem gegenübergestellt Natur und getarnte Landschaften. Als Vorlage dienen Fotografien, wie man sie aus Zeitungen, als Schnappschüsse oder von Urlaubsreisen kennt. Die Vorgehensweise des Künstlers ist dabei immer gleichbleibend. Jedes Bild hat dieselbe Struktur, Motive sind Personen, Landschaften oder Begebenheiten. Winter malt verschiedenfarbige Flächen, schafft so Räumlichkeit und verfremdet das abgebildete Szenario. Sein Werk kann als Weiterentwicklung des Fotorealismus verstanden werden. 

Konrad Winter lebt in Salzburg, ist gelernter Drucker und seit 1985 freischaffender Künstler. Er lehrte an verschiedenen Akademien und Universitäten in Salzburg und Traunkirchen. Als Träger des Georg-Trakl-Preis für Bildende Kunst sind seine Werke in verschiedenen öffentlichen Räumen zu finden.