Die Idee zu unserem Buch „Let the Games beGay“, mit Beiträgen von Ulrike Folkerts, Jimmy Sommerville, Mark Tweksbury, Isabel Varell, Marla Glenn, Claudia Roth und Klaus Wowereit wurde 2004 auf den Eurogrames in München geboren.
Dort auf dem alternativen Sportevent für Homosexuelle hatten wir unser Coming-out Buch für Frauen präsentiert. Auch Ulrike Folkerts, die für „und ich dachte Du bist schwanger“ das Vorwort geschrieben hat, nahm an den Eurogames teil - als Schwimmerin. Es war höchst spannend zu erfahren, wie Menschen, die nicht der Heteronormativität entsprechen, von den Welt-Sportverbänden und damit von den klassischen Sommerspielen ausgeschlossen wurden. Ergreifend und mitreißend war aber auch über ihre Sportleidenschaft und über bewegende Momente bei den Sportwettkämpfen zu hören.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Eurogames ist in München ein Mitglied einer Bundesregierung bei den Eurogames aufgetreten. Die damalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries eröffnete die Games. Und das war nicht die einzige Überraschung. Internationale und nationale Stars wie Marla Glen, Jimmy Somerville, Georgette Dee und The Croonettes sorgten für bombastische Stimmung bei der Eröffnungsfeier in der Münchner Olympiahalle. Und zum ersten Mal in der Geschichte der Eurogames gab es einen Rollstuhltanzwettbewerb, der die Menschen begeisterte.
Wir, als Verlag, nahmen das erste Mal bei einem solchen homosexuellen Event teil und waren beeindruckt von der Professionalität, sowohl der Sportler_Innen als auch von der Organisation der Spiele. Aber vor allem haben wir uns von der tollen Stimmung mitreißen lassen. Es entstanden viele interessante Gespräche und schöne Freundschaften. Gerade weil so wenig über die „europäischen Sommerspiele“ der Community geschrieben wurde und noch weniger über die internationalen „Gay Games“, wollte ich wissen, wie es zu diesen Spielen kam und warum es die gibt. Auch wollte ich denjenigen eine Plattform bieten, die bei der eigentlichen Olympiade, ausgeschlossen wurden.
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Fotos: Thum
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